Pressemitteilung

Am Mittwoch, den 18. März 1998, findet zum dritten Mal der bundesweite Aktionstag

- für die Freiheit aller politischen Gefangenen!
- Gegen Unterdrückung und staatliche Repression!

statt.

An diesem Tag werden in vielen Städten Zeichen der Solidarität mit allen von staatlicher Unterdrückung Betroffenen und mit politischen Gefangenen gesetzt.

Überall auf der Welt, wo Menschen sich gegen die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse auflehnen, sind sie von Verfolgung, Unterdrückung oder auch staatlichem Mord bedroht und sollen in den Kerkern und Gefängnissen verschwinden - am besten für immer. Ob in der Türkei, in Peru oder in Europa, weltweit kämpfen tausende politische Gefangene um das nackte Überleben in den Knästen - und um ihre Würde.

In 20 Städten und Regionen fanden in den letzten beiden Jahren am 18. März Kundgebungen, Demonstrationen, Veranstaltungen usw. statt. Mit dem Datum 18. März knüpfen wir bewußt an die gleich mehrfache historische Bedeutung dieses Tages an:

- 1848 gelang es den aufständischen Massen in Berlin, die preußische Armee in Barrikadenkämpfen aus der Stadt zu vertreiben
- 1871 war dieser Tag die Geburtsstunde der Pariser Commune, in der die Pariser Bevölkerung die Verwaltung und Verteidigung der Stadt selbst organisierte
- 1923 wurde dieser Tag von der Roten Hilfe als "Internationaler Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen" ausgerufen, der dann durch die Nazis 1933 verboten wurde.

Wer werden uns in diesem Jahr mit einer

Kundgebung in Saarlouis, 17.00 Uhr, in der Französischen Straße

beteiligen. wir protestieren u.a. damit ausdrücklich gegen die fortgesetzte Behinderung antifaschistischer Aktivitäten durch Polizei und Justiz, insbesondere auch in der Region Saarlouis. Während diese Stadt schon jahrelang durch rassistische Übergriffe und Anschläge sowie Nazi-Aufmärsche mit überregionaler Bedeutung von sich reden macht, wurden dort gleichzeitig nahezu alle antifaschistischen Aktivitäten seit 1994 kriminalisiert. Von Passau bis Magdeburg, von Saarlouis bis Saalfeld: Wir sind solidarisch mit allen, die den aufrechten Gang wagen und selbstorganisiert den Faschisten entgegentreten.

Solidarität gegen staatliche Repression heißt auch, sich an die Seite der in der BRD lebenden Kurd/innen zu stellen. Seit dem sogenannten PKK-Verbot befinden sich über 300 kurdische Aktivist/innen, die sich der mit deutscher Unterstützung betriebenen Kriegspolitik der türkischen Militärs in Kurdistan entgegenstellen, in deutschen Knästen. Wir werden den 18.3.1998 auch dazu nutzen, unsere Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf auszudrücken, und beteiligen uns an der alljährlich stattfindenen

Newroz-Demonstration des Kurdischen Kulturvereins am Freitag, 20. März, 15.00 Uhr

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