Anläßlich des auf Initiative von LIBERTAD! zum zwiten Mal organisierten bundesweiten Aktionstages "Solidarität und Widerstand gegen staatliche Unterdrückung" am 18. März, sowie des Newroz-Festes der Kurden und Kurdinnen am 21. März, wird der Saarbrücker Landwehrplatz in HÜSEYIN-CELEBI-PLATZ umbenannt.

Hüseyin Celebi wuchs als Sohn einer kurdischen Familie in Deutschland auf. Der kurdische Befreiungskampf stand bald im Mittelpunkt seines Lebens und Handelns. 1987 wurde er in Deutschland verhaftet. Er gehörte zu den 21 Angeklagten im ersten Schauprozeß gegen die PKK vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht. Hüseyin Celebi kam im Laufe des Verfahrens 1992 frei. Wenige Wochen später ging er nach Kurdistan, wo er im Oktober desselben Jahres fiel.

Mit der Umbenennung des Landwehrplatzes soll exemplarisch auf einen von zehntausenden Menschen aufmerksam gemacht werden, die ihr Leben im Kampf um Unabhängigkeit und Würde, um soziale Emanzipation und Befreiung gelassen haben. Weitere tausende Männer, Frauen und Kinder werden verfolgt, gefoltert und - oft ihr Leben lang - eingesperrt oder durch die Todesstrafe bedroht. Die Umbenennung soll an sie alle erinnern und Mahnung und Ansporn dafür sein, daß um gesellschaftliche Bedingungen gerungen werden muß, in denen die Unteilbarkeit der Menschenrechte durchgesetzt und anerkannt ist.

Auch in Deutschland ist die Kontinuität staatlicher Unterdrückung ungebrochen und drückt sich heute in erster Linie in der Verfolgung hier lebender Kurdinnen und Kurden aus, von denen zur Zeit ungefähr 300 in den Gefängnissen eingesperrt sind. Das seit 1993 existierende "PKK-Verbot" bedeutet für die Kurden und Kurdinnen in der BRD: Demonstrationsverbot, Verbot des Zeigens der Symbole der kurdischen Unabhängigkeit, Angriffe auf ihre Versammlungen durch die Polizei und Abschiebungen in den Folterstaat Türkei.