Die Straßenschilder

Der Prozess der kapitalistischen "Globalisierung" funktioniert nur als ein permanenter Prozess der
Zerstörung und Vergewaltigung menschlicher Existenz. Das digitale Zeitalter der Kommunikation, der
Mobilität und (vor allem im Westen) des Konsums, hat seine Kehrseite in Strukturen der Rechtlosigkeit und sozialen Ausgrenzung. Die erste Tafel thematisiert die Fluchtursachen.

"Um Europa keine Mauer - Bleiberecht für alle und auf Dauer". Keine antirassistische Demo auf der
diese Parole nicht gerufen wird. Die zweite Tafel thematisiert die Festung Europa.

Nur wenige Menschen schaffen
es auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und zerstörten Lebensbedingungen hierher zu kommen. In einem der reichsten Länder der Erde sind sie nicht
nur mit Rassismus und sozialer Ausgrenzung konfrontiert, sondern werden oft genug nach einer
entwürdigenden juristischen Prozedur wieder abgeschoben. Deshalb thematisiert die dritte Tafel das Asylverfahren.

Die vierte Tafel thematisiert, was die Familie Özdemir am 15. November 2001 ganz brutal erfahren musste und was in diesem Land ungefähr 40.000 mal im Jahr Menschen widerfährt: Die Abschiebung.
In ganz Europa, ja überall auf der Welt machen Menschen mobil und organisieren Protest und
Widerstand gegen Rassismus und staatliche Flüchtlingspolitik. Von den no-border-camps in Europa bis nach Woomera in der australischen Wüste existiert eine sicherlich noch widersprüchliche Einheit antirassistischer Bewegungen, die sich u.a. im Kampf für Bleiberecht und Bewegungsfreiheit für alle ausdrückt. Deswegen thematisiert die fünfte Tafel den Widerstand.
Die sechste Tafel haben wir der Familie Özdemir gewidmet. Ein kleines Gedicht, das versucht die
Zerissenheit des Lebens wie der Zeit - der Lebenszeit - einer kurdischen Familie in Worte zu fassen.