Abschiebung der kurdischen Familie Özdemir

 

Mit einem massiven Polizeiaufgebot ließ die saarländische Landesregierung die Festnahme Tahsin Özdemirs durchführen, der sich zu dieser Zeit wegen Suicidgefahr in der psychiatrischen Klinik in Merzig aufhielt.
Die Festnahme erfolgte gegen den ausdrücklichen Widerspruch des behandelnden medizinischen Personals.
Nach einer Fahrt über Dillingen, Saarbrücken nach Mainz zum türkischen Konsulat wurde die Abschiebung gegen 16 Uhr abgebrochen. Grundlage war ein gerichtlicher Eilantrag.

Beteiligt Euch an der Mahnwache für die Rückkehr der Familie Özdemir, jeden Freitag ab 18.00 Uhr, Wadern, Großer Markt!

 

Am Donnerstag, den 15. November 2001, stürmten 30 Polizisten um vier Uhr nachts die Wohnung der Familie Özdemir in Wadern. Das Haus wurde von Polizisten umstellt. In jedem Zimmer standen drei Polizisten; man ließ der Familie keine Zeit mehr, um Koffer zu packen. Nach mehr als 14 Jahren Deutschland wurden sie in die Türkei abgeschoben.

Bis zuletzt hatte die Familie im Rahmen der bundesweit gültigen Altfallregelung auf ein Bleiberecht gehofft. Der Vater arbeitete in einem Krankenhaus. Zwei ihrer Kinder sind im Saarland auf die Welt gekommen, zwei haben in Wadern ihr Abitur gemacht und wollten in Saarbrücken studieren.

Zwei Töchter der Familie, Nazife und Kadira, konnten 2003 wieder nach Deutschland zurückkehren, um ihre Schule / ihr Studium abzuschliessen. Möglich wurde dies durch den unermüdlichen Einsatz des Unterstützer/innenkreises für die Rückkehr der Familie Özdemir.

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