Demo
am 29. Juni 2002 in Ingelheim am Rhein 14 Uhr Bahnhof Keine Festung Europa! Abschiebeknäste und Ausreisezentren abschaffen! |
Abschiebekomplex
Ingelheim Als angeblich humane
Alternative zur Abschiebehaft existiert seit drei Jahren das Modellprojekt
Ausreisezentrum. In dieser Zeit sind laut Bericht des Innenministeriums
Rheinland-Pfalz vom März 2002 von 174 zugewiesenen nur 106 Personen
in Ingelheim angekommen, und von diesen weitere 24 verschwunden. Lediglich
fünf Personen konnten in den letzen drei Jahren zu einer angeblich
freiwilligen Rückkehr bewegt werden. Die Zuwanderungs(begrenzungs)diskussion Festung Ingelheim
- Festung Europa Staatlicher Rassismus Mit Sicherheit
in die Überwachungsgesellschaft
Frauen auf der
Flucht Perspektiven und Charakter der Demonstration Seit nunmehr fünf
Jahren wird im Südwesten gegen die Abschiebepraxis protestiert und
demonstriert. Unsere Demonstrationen sind von 100 Leuten in Zweibrücken
auf zuletzt 450 TeilnehmerInnen gegen den neuen Abschiebeknast in Ingelheim
angewachsen. Immer mehr Menschen sind die Leidtragenden dieser Abschiebemaschinerie,
aber auch unser Protest dagegen wächst kontinuierlich. Wir wollen
diese Widerstandskultur fortsetzen, stärken und vernetzen und mit
noch mehr Menschen solidarisch in Ingelheim auf die Straße gehen,
und unseren entschiedenen Protest direkt an die Mauern und inneren Grenzen
der Festung Europa tragen! Immer klarer begreifen
wir unseren Widerstand als Teil einer weltweit entstehenden Bewegung,
die Menschen mit ihren Bedürfnissen wichtiger erachtet als ihre Kapitalverwertbarkeit.
Es ist an der Zeit, auch hier eine neue internationale Bewegung mit aufzubauen,
die in der Lage ist, grundlegende Alternativen zur derzeitigen zerstörerischen
ökonomischen und politischen Weltordnung aufzuzeigen - und sie zu
leben.
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Kommt also am 29.Juni
um 14 Uhr nach Ingelheim um gemeinsam unter dem Motto: Gegen die Festung Europa
- Abschiebeknäste und "Ausreisezentren" abschaffen
zu demonstrieren!
14 Uhr Bahnhof Aufraktkundgebung und Demobeginn
16 Uhr Kreisverwaltung Zwischenkundgebung Kreisverwaltung/Ausländerbehörde
Wir laden zu einem antirassistischen Aktionswochenende ein!
Zeitgleich findet in Ingelheimer Folk-Festival von Fr-So. mit vielen Bands,
u.a Klaus der Geiger statt.
Im Anschluss an den Demonstrationszug wird es noch Informationen und Aktuelles
zu den Grenzcamps in Jena und Strasbourg, der für August geplanten Karawane
geben. Vokü, Musik werden die Zeit bis zur abschließenden Knastkundgebung
am Abend gestalten.
Übernachtungsmöglichkeiten finden sich bei Konzerten in Mainz oder
dem Folk Festival (hier wohl nur bei früher Anreise- Freitag)
Ingelheim-Demo-Vorbereitungsbündnis
c/o Interkulturelles Zentrum Rheinallee 3 D
55116 Mainz Fax:06131-905269 Tel.:0174-4505279
mail@antifa-nierstein.de www.antifa-nierstein.de + http://ingelheim.afaktion
Es ist schon ein Aufruf in Kurzform erschienen.
Wenn Ihr Interesse habt die Aufrufe zu bestellen - meldet Euch
Aufrufende Gruppen und
Organisationen:
AntiFa Nierstein, Flüchtlingsrat Mainz und Wiesbaden, Aktion kein Abschiebeknast
Ingelheim, Libertäre Gruppe St. Wendel, Offenes alternatives Plenum im
Haus Mainusch, Bündnis gegen Rassismus und Gewalt Ingelheim, Humanitäre
Hilfe für Flüchtlinge Ingelheim, Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier,
The VOICE Afrika Forum,
(jetzt kommt Ihr:...) wer noch auf den Aufruf drauf will meldet sich bis spätestens
Mi 15. Mai + Beitragsüberweisung: Humanitäre Hilfe für Flüchtlinge
Ingelheim Stichwort 29.6. Sparkasse Rhein-Nahe BLZ 56050180 Kto.1301053607
Beitrag: 30-50 Euro oder min. 100 Euro für Parteien und gr. Organisationen
Weitere antirassistische Aktivitäten diesen Sommer:
8. Juni Open-Airport
Kundgebung mit Konzert gegen Abschiebung und das das neue Internierungslager
am Frankfurter Flughafen mit Brother Kepers
Infos unter:www.aktivgegenabschiebungen.de
5. antirassistisches Grenzcamp in Jena / Thüringen 12.-19. Juli
Internationales Grenzcamp in Straßburg: 19. - 28. Juli www.noborder.org/camps
Schill-Y-out-days Land In Sicht Camp in Hamburg vom 16. - 24. August www.nadir.org/kampagnen/landinsicht
Crossover Summercamp bei Berlin: 3. - 11. August
Karawane kommt nach Ingelheim:
Die Karawane für
die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen unternimmt dieses Jahr im August
und September wieder eine Tour durch zahlreiche Städte in der gesamten
Bundesrepublik. Ein Schwerpunkt ihrer diesjährigen Tour wird der Kampf
gegen die schon bestehenden und in nächster Zeit geplanten Ausreisezentren
sein. Die Karawane plant daher gezielt die Orte aufzusuchen, wo schon Ausreisezentren
existieren oder demnächst entstehen werden. Auch dem Ingelheimer Abschiebekomplex
wird die Karawane einen Besuch abstatten und Verantwortlichen mit dieser neuen
verschärften Form der Ausgrenzung von als "unnütz" und ökonomisch
für diesen Staat nicht verwertbaren MigrantInnen konfrontieren.
Am 28. oder 29. August wird die Karawane voraussichtlich nach Ingelheim kommen.
Achtet auf weitere genauere Terminankündigungen.
Aktueller Einzelfall
eines ehemaligen Ingelheimer Abschiebehäftlings:
Herr A ist Januar diesen Jahres von der Autobahnpolizei aufgegriffen und verhaftet
worden. Er hat zwar sogleich Asyl beantragt, sein Asylverfahren wurde jedoch
als Folgeverfahren gewertet, da nach Auskunft der Polizeidienststelle eine Personenidentität
mit mehreren Personen vorlag, die schon ein Asylverfahren gestellt hatten. Dieser
Folgeantrag wurde abgelehnt, so dass Herr A zur Abschiebung in die Ingelheimer
"Ingewahrsamseinrichtung für Ausreispflichtige" kam.
Ein eingeschalteter Anwalt fand heraus, dass vom BKA nur eine Personenidentität
aufgrund eines Fingerabdruckvergleichs zwischen Herrn A und Herrn A1 (erkennungsdienstlich
in Österreich behandelt) bestehen würde. Von weiteren Identitäten
A´s lägen keine Erkenntnisse vor.
Mit dieser Information und der Auskunft durch eine weitere Polizeidienststelle
ergab die Lage, "die weiteren Personenidentitäten seien nur durch
einen Namensvergleich bei der Polizeidatei INPOL herausgefunden worden."
Aufgrund dieser gravierenden und voreiligen Verwechslung wurde der Bescheid
samt Abschiebungsandrohung aufgehoben! Die zuständige Ausländerbehörde
mußte der Entlassung aus der versehentlichen Haft zustimmen, da Herr A
nunmehr als Erstantragsteller eine vorläufiges Aufenthaltserlaubnisw hat.